2016 Ostsee 6. Etappe: Schwedische Schären

Detailbericht

Schwedische Schären (08.09.-14.09.2016)

 

Die Sonne scheint aber es ist kalt, Luft 10°, Wasser 11,5°, zumindest morgens. Im Laufe des Tages wird es mit der Sonne wärmer aber der Nordwind ist kalt.

Wir können gleich nach dem Hafen die Genua setzen. Barrabas gleitet fröhlich dahin und wir segeln entspannt bei ruhiger See nach Schweden. Nördlich von Arholma erreichen wir das schwedische Festland und segeln zwischen Arholma und Björkö nach Süden um die Insel Lindön noch herum und nach Gräddö.

Unser nächstes Ziel Linanäs finden wir im Gästhamns Guiden. Eine kleine Marina, die weder in der elektronischen noch in der Papierkarte eingezeichnet ist.

Der folgende Tag verspricht sommerliches Wetter mit leichtem Südwestwind. Genau das, was wir uns gewünscht haben und wir genießen die Fahrt nach Sandhamn. Die angepeilte Ankerbucht ist leider schon voll, sodass wir in dem überfüllten Hafen von Sandhamn außen neben einer schwimmenden Sauna festmachen. Heute ist Samstag und die Reichen und Schönen aus Stockholm treffen sich hier. Am Sonntag ist der Spuk schon vorbei und wir sind wieder alleine.

Wir verbringen den Tag mit Putz- und Flickstunde, machen einen Spaziergang über die Insel und durch das kleine Dorf. Holzhäuser schmiegen sich malerisch aneinander. Auf einem Hügel neben dem Dorf stehen eine Kapelle und daneben ein Lotsenturm von dem aus der Schiffsverkehr beobachtet wird. Abends wieder Routenplanung und Wetterbericht einholen. Ein Hochdruckgebiet über der Ostsee wird in den folgenden Tagen für stabile Wetterverhältnisse sorgen.

Ein herrlicher Spätsommertag begrüßt uns. Kurz hinter Sandhamn setzen wir die Segel und genießen einen geruhsamen Segeltag. Bei leichtem Wind aus Süd-Südwest kreuzen wir durch die Schären. Am Nachmittag werfen wir den Motor an und fahren tief in die Bucht Söderviken im Norden von Ornö, so wie es Wido und Beate Parczyk in ihrem 25 Jahre alten Buch über Ankerbuchten in den Ostschwedischen Schären beschrieben haben. Wir fallen müde von der Sonne ins Bett. Auf der Fahrt nach Skraleviken auf Landort ist es bedeckt und windstill. Auf spiegelblankem Wasser tuckern wir aus der Bucht. Später kommt der Wind mit 8 kn aus Süden und wir können noch ein wenig segeln bevor wir als drittes Boot in dem kleinen Hafen längsseits gehen. Im Sommer sollen sich hier bis zu 50 Boote drängeln – unvorstellbar!

Wir segeln den ganzen Tag mit leichtem achterlichen Wind. Der Oxelösunder Gasthafen mit seinen 200 Liegeplätzen wirkt wie ausgestorben. In der Nähe finden wir einen riesigen ICA Supermarkt, in dem wir unsere Getränke- und Lebensmittelvorräte wieder auffüllen. Abends gibt es Fish & Chips im Restaurant während Waschmaschine und Trockner für uns arbeiten.

Wir frühstücken bei Sonnenschein im Cockpit. Es ist richtig warm. Ich hole über das freie WLAN der Marina mit dem Laptop Wetterkarten und Diagramme aus dem Internet. Die Großwetterlage mit Hochdruck über des Ostsee und Tiefdruckgebieten, die über den englischen Kanal und England an Norwegen entlang nach Norden ziehen und vom langsam nach Osten verlagernden Hoch abgehalten werden, scheint noch eine gute Woche anzuhalten. Wir werden es in den kommenden Tagen mit Ost- bis Nordwind zu tun haben, wobei es deutlich kälter wird. In Stockholm gehen die Temperaturen zum Wochenende auf 7° runter, in Kalmar nur bis 12°, bei Ystad ist es noch wärmer. Also auf nach Süden.

Heute ist der Wind zu schwach zum Segeln. Die Fahrt durch die äußeren Schären ist wieder spannend und abwechslungsreich. Wir wollen vor Kupa Klint ankern, einer kleinen Insel mit einem Seezeichen, das aus dem 13. Jahrhundert stammt. Die Dänen haben es möglicherweise errichtet als sie loszogen, um Estland zu erobern. Die Einfahrt in die Lagune vor der Kupa ist sehr schmal. Wir halten uns an die Beschreibung aus dem Buch der Parczyks und finden sicher unseren Ankerplatz, den wir schon einmal vor ein paar Jahren angesteuert hatten. Mit dem Dinghi erkunden wir die Umgebung und wandern hoch zum Seezeichen. Von hier oben hat man einen grandiosen Ausblick auf die Schären, den wir beim mitgebrachten Gipfelbier genießen. Zurück auf dem Schiff gibt es Steaks mit Bratkartoffeln. Wir essen im Cockpit und bleiben noch eine Weile draußen sitzen bis uns die Mücken unter Deck treiben.

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