2016 Ostsee 2. Etappe: Deutsche Küste von Laboe bis Kröslin

Detailbericht

Deutsche Küste von Laboe bis Kröslin (24.07.-11.08.2016)

In der Kieler Bucht sind uns ein paar sonnige Kreuzschläge vergönnt, danach motoren wir nach Heiligenhafen. Mit unseren Falträdern fahren wir nach Fehmarn. Auf dem Wulfener Berg entdecken wir ein steinzeitliches Langbettgrab, fahren weiter nach Burgstaken und Burg, mit sehenswerter Kirche und wieder einem U-Boot. Ein Regenguss scheucht uns in eine Fischräucherei. Über Landkirchen mit der alten Petri Kirche aus dem 13. Jh. geht es zurück.

Regen und Ostwind sind vorhergesagt. Wir nutzen die Zeit für

einen Wartungstag und reparieren die gebrochene Gräting im Cockpit.

Am 28.07. segeln wir nach Rostock. Mit Schmetterlingsbesegelung fahren wir unter der Fehmarnsundbrücke hindurch. Erst nach fünf konzentrierten Stunden am Steuer schläft der Wind ein. Wir motoren die Warnow hinauf bis zum Stadthafen.

Unsere Fahrräder tragen uns nach Bad Doberan. Die Kirche des Zisterzienserklosters ist wirklich sehenswert. Wir fahren weiter nach Warnemünde. Was für ein Kontrast. Ein Shanty Chor Treffen verdichtet das Gedränge so, dass fast kein Durchkommen ist.

Wir holen uns das Wetter über Kurzwelle vom Sender in Pinneberg und notieren im Logbuch, dass es morgen, nicht ideal, aber weitergehen wird. Wir legen in aller Frühe ab und werden mit einer grandiosen Ausfahrt belohnt. Bei Warnemünde, genau in der Ausfahrt, kommen uns zwei Kreuzfahrtschiffe entgegen. Wir können ihre Anlegemanöver beobachten. Aus unserer Perspektive sieht es aus, als würden sie sich rammen. Wir setzen unsere Genua, die uns den ganzen Tag nach Osten zieht. Hinter Kap Arkona, vor dem kleinen Ort Vitt, ankern wir und fühlen uns wohl, und das die ganze Nacht. Der Wind weht beständig wie angekündigt aus West.

Am Vormittag baden wir und genießen die Sonne. Auf dem Weg nach Glowe weichen wir einer Regenwolke aus, nur um von der nächsten Front so richtig erwischt zu werden. Beim Anlegemanöver schüttet es. Aber es weht kaum Wind und wir landen perfekt zwischen zwei Pfählen. Am Abend hat sich das Wetter vollständig beruhigt. Das Wasser ist spiegelglatt und wir schauen der Sonne mit einem Glas Rotwein in der Hand beim Untergehen zu.

Am folgenden Tag regnet es mal wieder und wir nutzen die Gelegenheit, um klar Schiff zu machen. In einer Regenpause spazieren wir durch Glowe und decken uns mit Räucherfisch ein. Eine Radtour bringt uns nach Vitt und zum Kap Arkona, wo wir den großen Leuchtturm erklimmen, um auf den kleineren von Schinkel herabzuschauen.

Unter Vollzeug passieren wir

die beeindruckenden Kreidefelsen der Stubbenkammer. Dann lässt der Wind nach. Die Ostsee wird immer flacher, das Fahrwasser vor der Peene immer enger, sodass wir nur unter Maschine in die Peene einlaufen. Wir gehen in die neue, moderne Marina von Kröslin, füllen unseren Dieseltank auf und finden einen bequemen Platz an einem Finger.

Wir machen eine Rundfahrt auf Usedom. In Wolgast bewundern wir die schön restaurierten Fachwerkhäuser, erklimmen den Turm der Petri-Kirche und genießen die schönen Aussicht auf die Altstadt, die Peene und Usedom. Über die Peenebrücke fahren wir nach Karlshagen, wo wir uns auf dem Hafenfest eine Bratwurst zum Bier schmecken lassen. Dann endlich erreichen wir das Historisch-Technische Museum Peenemünde,

das wirklich einen Besuch lohnt. Man wird nachdenklich, wenn man sieht, wie technischer Fortschritt in den Händen skrupelloser Macht gedieh und missbraucht wurde. Die V2 ist wohl die einzige Waffe, bei deren Produktion mehr Menschen ums Leben kamen als durch ihren Einsatz.

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