2016 Ostsee 8. Etappe: Abstecher nach Dänemark

Detailbericht

Abstecher nach Dänemark (21.09.-24.09.2016)

 

Die Wetterberichte, die wir abends noch eingeholt haben, benutzen wir, um unsere Route für die nächsten Tage den Windverhältnissen anzupassen. Wir müssten Ystad – Klintholm – Gedser – Rødbyhavn jeweils in Tagesetappen gut schaffen können und von dort wollen wir dann den Sprung in die Kieler Bucht machen.

Wir brechen wieder früh auf, denn der Wind soll heute schwächer aus Nordosten wehen und bis Møn sind es 56 Seemeilen. Lange können wir Schmetterling fahren. Der Wind dreht langsam auf Ost und nimmt ab. Um halb drei werfen wir den Motor an, um noch im Hellen Klintholm zu erreichen. Überraschenderweise frischt der Wind gleich wieder auf und wir können bis vor die Hafeneinfahrt an den sehenswerten Kreidefelsen entlang segeln. Beim Anlegemanöver in Klintholm stimmt etwas nicht. Ich lege Backbordruder, doch Barrabas dreht nach Steuerbord. Irgendwas mit dem Ruder ist nicht in Ordnung. Ich schaffe es, Barrabas rückwärts nur mit Radeffekt und Steuerbordruder in eine Ecke der Marina zu manövrieren. Der Schaden an unserem Ruder ist schnell lokalisiert. Die Befestigung des Ruderquadranten auf dem Ruderschaft hatte sich gelöst. Wir haben Glück, dass das Ruder im ruhigen Hafen versagt hat und uns eine polnische Crew tatkräftig beim Anlegen half. Trotzdem sind wir beide darüber erstaunt, wie ruhig wir die Situation gemeistert haben. Und natürlich auch ein bisschen stolz.

Der Himmel ist mit hohen Schleierwolken überzogen, der Luftdruck über Nacht weiter gestiegen. Hochdruckwetter. Es ist so warm, wie schon lange nicht mehr. Wir tanken und füllen auch 5 Liter in den Tank für die Eberspächer Standheizung. Der angekündigte Südwind weht uns mild entgegen und wir fahren den ganzen Tag unter Motor mit dem Groß als Unterstützung. Der Autopilot übernimmt das Ruder. Gedser erreichen wir noch vor Sonnenuntergang. Bei der Einfahrt in die Marina zeigt das Echolot kurzzeitig nach 40 und 20 cm, 0 cm unter dem Kiel an. Dann wird es wieder tiefer. Eigentlich sollten es überall 3 Meter sein. Vorsicht bei der Ausfahrt morgen ist also geboten! Wir holen wieder die ganze Palette an Wetterinformationen von der Wetterzentrale.de inklusive Meteodiagramme für die kommenden 10 Tage. Wir bleiben bei unserem Plan. Morgen nach Rødbyhavn, dort ein Tag Pause und am Sonntag nach Kiel und möglichst noch in den Nord-Ostsee-Kanal.

Die Fahrt nach Rødbyhavn ist unspektakulär. Wir gehen in das große Becken des Nordhafens. Hier kann man problemlos auch nachts einlaufen und da Hafen und Umgebung nicht gerade einladend sind, dürfte man auch immer einen Platz finden. Wir schwingen uns auf unsere Klappräder, um Lolland zu erkunden und landen in einem 100 Jahre alten Freilichtmuseum bei Maribo.

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