03.08.2014
Wir haben uns überlegt, dass Max von Roscoff mit dem Zug nach Hause fahren kann und wir Roscoff in zwei Tagen ganz gut erreichen können. Max bucht seine Heimfahrt über das Internet und ist damit den ganzen Vormittag beschäftigt.
Zu weiteren Reparaturen fehlt uns die Zeit und gegen 14 Uhr legen wir ab.
Angenehmer Westwind lässt uns segeln und im Chenal du Four überholen wir sogar einen anderen Segler. Zugegebenermaßen nur, weil es seine Segel schlecht führt.
Wir kommen flott voran und beschließen, noch eine Bucht weiter zu segeln und den Ankerplatz bei Ports-all aufzusuchen. Man kommt bei Sicht mit den Leit-marken gut rein und wir ankern sicher auf 12m stei-nigem Grund.
Wir sind hier mit unserem Schiff die Attraktion. Auf einem Parkplatz am Land stehen einige Campingbus-se und ihre Besitzer genießen nun den Sonnenunter-gang mit unserem Schiff im Vordergrund. Wir sind gerade beim Essen, als ein kleiner Segler, vom Ort kommend, zu uns aufkreuzt und uns auf Deutsch „Guten Abend“ wünscht. Er umrundet unser Schiff und fährt dann wieder nach Hause.
04.08.2014
Morgens stellen wir fest, dass wieder Wasser in die Ölwanne gelaufen ist. Das Wasser kommt von achtern und statt in die Bilge zu laufen, schwappt es in die Ölauffangwanne unter dem Motor. Wieder gilt es, die Sauerei aufzuwischen. Max triezt uns, denn er will eine Undichtigkeitsprüfung machen. Dafür putzen wir alles sauber und legen frische Papiertücher aus um anschließend einen Testlauf zu machen, der uns zeigen soll, wo etwas undicht ist. Das Ergebnis ist nicht sehr aussagekräftig. Außer, dass Max meint, der Motor sei im Grunde in Ordnung. Vielleicht ist die Ölwannendichtung ein wenig undicht. Aber das ist nicht so schlimm. Und das Wasser, das von achtern eindringt? Damit müssten wir leben, meint Max.
Wir starten um 15 Uhr und müssen schon bald erkennen, dass unsere Berechnung der Strömung nicht hinhaut. Der zusätzliche Versatz ist doch größer, als unsere Hochrechnung uns glauben machen wollte. Statt von Gestern zu extrapolieren, hätten wir nochmal richtig rechnen sollen. Jedenfalls setzt der unterstützende Strom erst so spät ein, dass wir unsere erste Hafeneinfahrt bei Nacht erleben dürfen. Die Marina Bloscon bei Roscoff ist noch sehr neu. Zwar ist sie im Reeds beschrieben, aber sonst in keiner Karte von uns zu finden.
Die Anfahrt zwischen diversen Kardinalzeichen ist spannend. Und endlich entdecken wir das Molenfeuer der Einfahrt. Das Anlegemanöver ist einfach. Wir finden am Ende des ersten Schwimmstegs den letzten freien Platz. Ein Deutscher hilft uns beim Festmachen.
05.08.2014
Max hat uns früh morgens zum Abschied kurz geweckt. Nun sind wir zu zweit unterwegs. Wir schlafen erst Mal aus und beschließen auf Urlaubsmodus umzuschalten.
Wir genießen die bequemen Duschen in der neuen Marina Bloscon und müssen uns nicht lange überreden, um noch einen Tag hierzubleiben.
Es gibt Waschmaschinen. Und während unsere Wäsche gewaschen wird leihen wir uns ein Elektroauto, einen Twizzy von Renault, aus. Beim Twizzy sitzt man hintereinander. Vorne ist das ganz bequem. Aber Kerstin hat hinten schon ein paar Platzprobleme und da die Seitenscheiben fehlen zieht es recht kalt rein. Wir fahren ein Stück um die Bucht herum nach Südosten bis Saint-Pol-De Léon, wo zwischen mittelalterlichen Gemäuern gerade ein Markt stattfindet. Wir fahren noch bis Carantec und trinken am trocken gefallenen Hafen einen Kaffee. Dann geht es wieder zurück.
Abends wandern wir nach Roscoff um dort zu Essen. Die meisten Lokale sind voll besetzt. Schließlich finden wir im Garten einer Creperie noch einen Tisch. Bis die bestellten Gallettes ankommen regnet es. Und wir essen mehr recht als schlecht von einem Sonnenschirm vor dem Regen geschützt. Das Essen ist vorzüglich und der Regen ist wenigstens warm.